Gedanken zum Sonntag
1. Petr 5,7
„Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch."
Ein Leben ohne Sorge – das wär’s!
Sich sorgen ist ja ein Zustand, der mich unruhig, manchmal auch unzufrieden, in jedem Fall aber angespannt werden lässt. Sich sorgen kann mürbe machen. Das Verrückte ist ja oft, dass man sich sorgt, und die Sorge stellt sich im Nachhinein als unbegründet heraus. Wie viel Zeit und wie viele Gedanken hat man auf diese unbegründete Sorge verwendet.
Jesus wird uns im Lukasevangelium präsentiert als einer, der daran erinnert, dass es nicht lohnt, sich zu sorgen, weil Gott alles zur rechten Zeit geben wird. Sich sorgen hält davon ab, im Hier und Jetzt zu sein, mit dem Umzugehen, was da ist. Im Grunde verhindert die Sorge zu leben.
Aber zumindest meine Sorgen sind ja nun mal da. Wie soll ich sie loswerden?
Neulich im Eine-Welt-Laden begegneten mir diese kleinen Sorgenpüppchen aus Lateinamerika, denen man von seinen Sorgen berichtet, sie unters Kopfkissen legt und darüber schläft. Am nächsten Morgen sind die Sorgen im besten Fall weg. Eine Möglichkeit, Sorgen loszuwerden.
Mit dem Vers aus dem ersten Petrusbrief wird uns sogar eine noch bessere Ent-Sorge-Strategie empfohlen: Wir sollen sie einfach auf Gott werfen! Nicht einfach nur ablegen, nicht verschämt jemanden zuschieben, sondern WERFEN! Was für ein kraftvolles Wort!
Stellen Sie sich mal eine Ihrer aktuell größten Sorge vor!
Verpacken Sie diese gedanklich in ein Einkaufstüte!
Und beim nächsten Spaziergang holen Sie diese Tüte gedanklich hervor und werfen Sie – gerne mit ganzem körperlichem Einsatz – z.B. auf eine große Wiese oder in eine Pfütze!
Schon die Vorstellung löst bei mir Befreiung aus!
Das Gute ist: Ihre Sorge wird dort, wo Sie sie hingeworfen haben, nicht achtlos liegen gelassen, sondern Gott nimmt sich dieser Sorge an! Jeder Sorge – so unscheinbar oder verrückt sie auch sein mag.
Nehmen Sie diese Einladung aus dem Petrusbrief in dieser Woche doch einfach mal mit und werfen Sie beherzt mit Ihren Sorgen um sich, bis Sie ganz sorgenfrei sind! Es wird sich jemand darum kümmern!
Stephanie Feder
Spiritueller Impulsbeitrag
IN VIA - Ratssitzung am 22.09.2022